Laufen für mentale Gesundheit

Diese Ressource soll dabei helfen junge Menschen auch für Sport zu bewegen, der nicht teure Fitnesscenterbesuche mit sich zieht oder dazu dient, den Körper „schöner“ zu machen. Sie soll jungen Menschen zeigen, dass Sport auch kostenlos sein kann, in der Gruppe absolviert werden kann und den Kopf frei machen kann.

Sport wird für junge Menschen immer wichtiger. Die Motive dahinter mögen zwar eher im ästhetischen Bereich liegen als in der tatsächlichen Auswirkung von Sport auf die körperliche und seelische Gesundheit, dennoch ist dies natürlich ein Trend, der keinesfalls nur negativ behaftet ist.
Laufen, beziehungsweise Ausdauersport im Allgemeinen, zeigte in einigen Studien eine positive Wirkung auf die Psyche und kann im Idealfall Depressionen vorbeugen. Darüber hinaus ist Laufen, abgesehen von Schuhen und Kleidung, kostenlos und kann überall stattfinden.
Viele junge Menschen sehnen sich nach mehr Unterstützung für die mentale Gesundheit und nehmen diese wesentlich ernster als dies noch vor einigen Jahren der Fall war. Es ist allerdings nicht immer leicht, kostenlos Unterstützung zu erhalten. Sport soll hier keinesfalls eine professionelle Unterstützung ersetzen, aber kann dabei helfen, Jugendlichen mehr Selbstwertgefühl und einen freieren Kopf zu geben. Außerdem kann durch das Zusammenfinden in der Gruppe der Zusammenhalt gefördert werden und neue Freundschaften entstehen lassen. Auch das sind wichtige Bausteine für eine gute mentale Gesundheit.

Bei dieser Ressource sollen sich Jugendliche zu Laufgruppen zusammenschließen und ihre Erfahrungen mit anderen teilen. Darüber hinaus sollen sie eine Laufplaylist erstellen die im Sinne einer kollektiven Sammlung immer weiter wachsen kann. In einem ersten Schritt sollen sich Jugendliche allerdings mit der richtigen Lauftechnik und den positiven Effekten von Ausdauertraining auseinandersetzen.

1) Festlegen der Gruppen. Wichtig hierbei ist, dass die Gruppen gut eingeteilt werden in Sportmuffel, Anfänger und Lauf-/Sportbegeisterte. Dies ist insofern wichtig, da Sportmuffel motiviert werden sollen und Lauf-/Sportbegeisterte sich nicht langweilen sollen. Außerdem kann es beim Laufen in der Gruppe schnell dazu kommen, dass sich Personen überfordert fühlen oder zu stark pushen. Das ist beim Sport gerade am Anfang gefährlich und kann zu Verletzungen führen. Daher gilt: Die Gruppe passt sich an den/die Schwächste*n an und wird der sportlichen Vorerfahrung entsprechend zusammengestellt.

2) Bevor es mit der ersten Laufsession losgeht, sollen sich die Jugendlichen im Internet erkundigen, wie man richtig läuft. Eine gute Zusammenfassung bietet dieses Video von „Fit for Fun“ https://www.youtube.com/watch?v=nADPAWIm6iw oder auch dieses Video von „Die Laufpraxis“ https://www.youtube.com/watch?v=CyXEjy-UWIs

3) Auch sollen sich die Jugendlichen bei einer kurzen Recherche im Internet erkundigen, welche positiven Auswirkungen Ausdauersport auf die mentale Gesundheit haben kann.

4) Nach einer gemeinsamen Internetrecherche sollen sich die Jugendlichen als Gruppe überlegen, welche Materialien sie für das Laufen benötigen. Es ist anfangs noch nicht wichtig, richtige Sportsachen zu tragen. Wichtig ist, auf alle Fälle Sportschuhe zu tragen, um Verletzungen vorzubeugen. Die Jugendlichen sollen sich hier untereinander unterstützen. Können Schuhe verliehen werden an Personen, die noch keine Sportschuhe besitzen? Gibt es Charity-Shops in der Nähe, die günstige oder gar kostenfreie Sportschuhe verkaufen? Gut wäre auch eine Trainingshose zu besitzen, um nicht in Jeans Laufen zu gehen.

5) Die Jugendlichen sollen sich nun zu einer WhatsApp-Gruppe zusammenfinden und sich einen guten Gruppennamen überlegen. Diese Gruppe soll folgenden Punkten dienen:

a) Terminkoordination
b) Vereinbarung über Laufstrecke (hier ist ganz wichtig mit möglichst kurzen Distanzen zu beginnen, auch ist es ok, wenn man nicht die gesamte Distanz läuft, sondern Gehpausen einlegt)
c) Zu- und Absagen zu Laufterminen
d) Teilen von Erfolgen, Bildern, absolvierten Laufstrecken, Erfahrungen beim Laufen etc.


6) Auch eine Playlist soll gemeinsam von den Jugendlichen erstellt werden. Hierzu kann man Spotify oder YouTube nutzen. Aber auch andere Plattformen sind möglich. Dies dient der Motivation. Musik kann hier auch die Stimmung und das Lauftempo beeinflussen.

7) Treffen in der Laufrunde: Gruppenfoto, gemeinsames Warm-Up oder Einlaufen, Dehnen und Abschluss. Ausblick auf weitere Treffen, Reflexion vor Ort (wie hat es uns gefallen, was war gut/was war weniger gut, konnten alle gut mitmachen, worauf könnten wir das nächste Mal achten)

8) Reflexion in der Gruppe mit Jugendarbeiter*in:

a) Wie erging es den Jugendlichen beim Laufen und in den Laufgruppen?
b) Wie war das Befinden vor, während und nach dem Laufen?
c) Werden sie das Gruppenlaufen wiederholen?
d) Wie erging es ihnen mit der Termin- und Ortskoordination?
e) Haben sie das Gefühl, nun ein bisschen mehr über richtige Lauftechniken und dem positiven Effekt von Laufen auf die mentale Gesundheit zu wissen?